Träger der Pflege gestalten mit: Ihre Rolle im Versorgungsquartier
Pflege im Quartier mitgestalten: Wenn Versorgung zum Gemeinschaftsprojekt wird
Pflege ist längst mehr als eine individuelle Dienstleistung – sie ist Teil der sozialen Infrastruktur vor Ort. Besonders im Stadtteil oder Viertel zeigt sich, wie wichtig eine gute Verbindung zwischen professioneller Versorgung, Nachbarschaftshilfe und kommunaler Planung ist. Träger wie kirchliche Organisationen, Sozial- und Pflegekassen oder Stiftungen übernehmen dabei eine zentrale Rolle: Sie kennen die Bedürfnisse der Menschen, sind im Alltag präsent und vernetzen Hilfsangebote. Genau hier setzt das Konzept der sogenannten Versorgungsquartiere an: Es bündelt vorhandene Strukturen, schafft neue Verbindungen und stärkt die Pflege als festen Bestandteil einer vorausschauenden Quartiersentwicklung – für eine Versorgung, die dort ankommt, wo sie gebraucht wird.
Träger von Pflegeleistungen vernetzen statt allein versorgen
Die Herausforderungen sind bekannt: Der Pflegebedarf steigt, die Schnittstellen zu anderen Bereichen der Versorgung sind oft komplex, Fachkräfte fehlen, und viele Menschen fühlen sich sozial isoliert. Was bislang oft informell und reaktiv organisiert wurde, braucht neue Formen der Koordination und Zusammenarbeit.
Träger der Pflegeangebote übernehmen dabei zentrale Aufgaben:
- Sie geben Orientierung – als erste Ansprechpartner für Betroffene und ihre Angehörigen.
- Sie verknüpfen Versorgung – zwischen ambulanten Diensten, Nachbarschaftshilfe und sozialer Infrastruktur.
- Sie benennen Bedarfe – und machen durch ihre Erfahrung im Alltag Versorgungslücken sichtbar.
Strukturen, die Pflege wirksam machen
Damit diese Potenziale im Quartier wirklich wirken können, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen:
- Es braucht Planungssicherheit und Mitgestaltung – Träger sollten frühzeitig einbezogen und als gleichwertige Partner anerkannt werden.
- Es braucht funktionierende Schnittstellen – etwa zur Kommune, zur Wohnungswirtschaft und zum Ehrenamt.
- Es braucht tragfähige Finanzierungsmodelle – auch für niedrigschwellige, vorbeugende und koordinierende Angebote.
- Es braucht interdisziplinäre Zusammenarbeit – vor allem mit der Sozialarbeit, der Stadtentwicklung und dem Gesundheitswesen.
Dort, wo diese Voraussetzungen erfüllt sind, entstehen tragfähige soziale Räume – und Pflege entwickelt sich vom reinen Versorgungsfall hin zu einem aktiven Partner in der Gestaltung des Gemeinwesens.
Quartiere als Antwort auf den Pflegenotstand
Angesichts steigender Pflegekosten, wachsender Personalengpässe und der anhaltend hohen Nachfrage nach stationären Pflegeplätzen bieten Versorgungsquartiere eine sowohl wirtschaftlich als auch sozial überzeugende Alternative: Sie entlasten Pflegekassen und Kommunen, ermöglichen einen längeren Verbleib im häuslichen Umfeld und fördern ein solidarisches Miteinander. Gleichzeitig gewinnen Träger wie kirchliche Organisationen oder Pflegekassen an Sichtbarkeit, Einfluss und Wirksamkeit – unter anderem durch ihre Einbindung in lokale Steuerungskreise, Pflegekonferenzen und Kooperationsstrukturen.
Fazit: Die Pflege im Quartier ist mehr als Versorgung – sie ist soziale Infrastruktur
Träger mit Erfahrung in der Pflege bringen das nötige Vertrauen und die Nähe zu den Menschen mit, die ein Versorgungsquartier lebendig und wirksam machen. Ihre aktive Beteiligung ist keine freiwillige Option – sie ist eine notwendige Voraussetzung für das Gelingen. Wer Pflege nicht nur einbindet, sondern wirklich beteiligt, gestaltet den Sozialraum von morgen.
Wenn Sie als Träger in der Pflege ein Versorgungsquartier mitgestalten möchten: Wir unterstützen Sie – von der Konzeptentwicklung über die Netzwerkbildung bis hin zur praktischen Umsetzung.
Sprechen Sie uns gerne an! Sie erreichen Ingeborg Lang per E-Mail unter: lang@cima.de
White Paper Versorgungsquartiere
Pflege- und Versorgungsquartiere als Antwort auf den demografischen Wandel: Chancen und Herausforderungen für eine zukunftsfähige Pflegeinfrastruktur in Deutschland.
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