Erhebung und Analyse von Besucher- und Frequenzenzdaten
Die Feststellung, wie viele Passanten, Besucher bzw. Kunden sich wo zu welcher Zeit innerhalb eines Ortes bzw. einer Innenstadt aufhalten, ist ein wichtiger Parameter. Etwa im Rahmen der Standortplanung, bei der Bewertung der Attraktivität von Innenstädten bzw. einzelner Versorgungsstandorte, bei der Evaluierung von Veranstaltungen und Events. Und ebenso bei konkreten Maßnahmen zur Besucherlenkung. Insbesondere die intensiv geführten Diskussionen über Frequenzverluste durch den Online-Handel, über verlängerte Öffnungszeiten und verkaufsoffene Sonntage sowie notwendige Sicherheitskonzepte bei Veranstaltungen machen Fakten, wie sie durch Frequenzanalysen zu erhalten sind, unerlässlich für die Interpretation.
Auf dem Markt existieren technische Systeme zur Messung dieser Daten, z. B. WLAN, Bluetooth, NFC u.a. Wir sprachen mit HENRY FLORIN, LASE PeCo Systemtechnik GmbH, über seine laserbasierte Messtechnik.
Wie funktioniert grundsätzlich Ihre Lasermesstechnik?
Sie müssen sich das so vorstellen: Ein Laservorhang erzeugt vier unsichtbare Messlinien auf dem Boden und zählt die Passanten richtungsbestimmend (z. B. Richtung Bahnhof und Kirche). Sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag, unabhängig vom Wetter und wechselnden Lichtverhältnissen, in Echtzeit. Die erhobenen Daten kann der Systemnutzer jederzeit über ein passwortgeschütztes Web-Portal abrufen. Dies ermöglicht Nutzern zum einen einzelne Prozesse kurzfristig und flexibel zu optimieren sowie langfristig die tatsächliche Entwicklung der Frequenzen zu beobachten.
Sind Frequenzmessungen nur etwas für Immobilieneigentümer oder Filialisten?
Durchaus zählten anfangs vor allem Shopping-Center, Outlets und Filialisten zu unserem und generellem primären Kundenkreis in der Erfassung von Frequenzen. Später konnte unsere Technologie weitere Branchen wie Konzert- und Messehallen oder aber auch Museen, Flughäfen und Freizeitparks begeistern.
Heute ebenfalls überzeugt von der Zuverlässigkeit und Datenqualität unserer Laserscanner sind Kommunen – die unsere Laserscanner in erster Linie für die Messung in Fußgängerzonen, als Ermittlung der Besucherströme, für die Prüfung auf Einhaltung diverser Sicherheitskonzepte im Event- und Veranstaltungssektor sowie beim Monitoring über den Status einzelner städtebaulicher Maßnahmen einsetzen. Mittlerweile setzen Städte wie Braunschweig, Bremen, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Oberhausen, Osnabrück, Reutlingen, Viersen oder Wesel mit nachhaltigem Erfolg auf unsere Laser-Technologie.
Zusammengefasst: Frequenzmessungen stellen eine wesentliche Größe für den Erfolg von vielen verschiedenen Branchen und Märkten dar.
Vor Ort gibt es nachvollziehbar auch Bedenken. Mit welchen Fragen werden Sie abwechselnd konfrontiert und welche Antworten haben Sie darauf?
Bedenken Nummer eins: Datenschutz. Meine Antwort darauf: Es handelt sich nicht um personenbezogene Daten, wie z.B. bei der Videoanalyse. Es wird anonym „eine Einheit Mensch“ gezählt, die eine datenschutzrechtliche Unbedenklichkeit darstellt.
Bedenken Nummer zwei: Gesundheitsgefährdung. Die Lasermesstechnik ist TÜV-geprüft. Für das menschliche Auge besteht aufgrund der Laserklasse 1 keine Gefahr.
Und was die Kostenfrage betrifft, erwähne ich gerne das Beispiel Osnabrück, wo das System überschaubar begonnen hat und sukzessiv weitere Installationspunkte realisiert wurden. Je nach Anwendungsbezug gibt es verschiedene Miet-, Kauf- und Vertragsvarianten.
Sicherlich sind Immobilienbesitzer, an deren Fassaden u. U. Installationen zu erfolgen haben, situativ zu betrachten und erfordern eine detaillierte Eruierung mit entsprechender Planung. Aber auch Ausgangssituationen wie diese sind für uns dank langjähriger Expertise in unterschiedlichen Branchen problemlos umsetzbar. Häufig stellt sich daher nach intensiver Aufklärung über die schonungsvolle Anbringung der Laserscanner das Vertrauen der Eigentümer ein.
DigitalisierungInnenstadtStadtmarketingTourismusACHIM GEBHARDT, cima: In der Beratungspraxis stelle ich immer wieder fest, dass Frequenzmessungen nicht die Regel sind. Dort, wo Messdaten vorliegen, werden sie nur zu einem Bruchteil strategisch genutzt bzw. gezielt zu anderen Markt- und Standortdaten in Relation gesetzt. Dabei ließen sich auf Basis der Datenanalyse von Frequenzzahlen und Bewegungsmustern fokussierte und passgenaue Handlungsstrategien ableiten. Um technisches Know-how und beratende Expertise zu verknüpfen, kooperieren die CIMA Beratung + Management GmbH und die LASE PeCo Systemtechnik GmbH.