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Interview

Digitale Plattform für die Kommunikation von Bürgern und Kommunen

 

Die Nachbarschaftsplattform nebenan.de steht neben Privaten nun auch Städten, Kommunen und Gemeinnützigen offen. Sie können ihr Organisationsprofil auf der Plattform als Tool für die Bürgerkommunikation nutzen. Fragen an MICHAEL VOLLMANN, nebenan.de-Stiftung, zuständig für die Kooperationen mit Städten und Kommunen.


Welche Zielgruppe spricht die Nachbarschaftsplattform nebenan.de an?

Die Plattform spricht alle Menschen ab 18 Jahren mit einem festen deutschen Wohnsitz an. Der Altersdurchschnitt liegt mit 42 Jahren höher als bei anderen Social Media Plattformen. Im Gegensatz zu Facebook oder Xing handelt es sich nicht um ein globales Netzwerk, sondern um eine Plattform mit vielen in sich geschlossenen kleinen sozialen Netzwerken, denn unser Fokus liegt auf der hyperlokalen Ebene. Sobald sich ein Nachbar bei nebenan.de registriert und verifiziert, kann die Person mit allen angemeldeten Nachbarn aus der eigenen abgegrenzten Nachbarschaft in Austausch treten.

Wie können Stadtverwaltungen die Nachbarschaftsplattform nutzen?

Stadtverwaltungen können auf der Plattform nebenan.de ein offizielles Organisationsprofil anlegen, um sich mit ihren Aktivitäten zu präsentieren. Die Beiträge von Organisationsprofilen werden als solche gekennzeichnet und erscheinen unter den Neuigkeiten aller Nachbarn. Städte und Organisationen können so mit Bewohnern auf digitalem Weg in direkten Austausch treten und über relevante Entscheidungen, stadtteilspezifische Veranstaltungen oder bürgerschaftliches Engagement informieren.

Können Städte nicht auch eigene Plattformen konzipieren?

Grundsätzlich ja. Aber nebenan.de hat sich in den letzten Jahren als soziales Netzwerk in Deutschland etabliert und bewährt. Die Plattform wächst monatlich um 50.000 Nutzer und ist in allen größeren deutschen Städten sowie in ländlichen Bereichen aktiv. Funktionalität, Sicherheit, Entwicklungs-, Wartungs- und Marketingkosten, die bei einer städtischen Plattform ja auch anfallen würden, werden durch uns gewährleistet. nebenan.de hat zudem ein starkes Hilfe-Team, das bei Fragen zur Seite steht. So muss die Stadt keine eigene Service-Hotline einrichten.

Wer übernimmt in einer Stadtverwaltung die Betreuung des Organisationsprofils?

Prinzipiell kann jede*r Mitarbeiter*in innerhalb der Stadtverwaltung die Betreuung übernehmen. Es ist auch möglich, für unterschiedliche Referate unterschiedliche Organisationsprofile anzulegen – die Profile können von mehreren Mitarbeitern gleichzeitig betreut werden. Je größer die Nachbarschaften auf nebenan.de oder das eigene Quartier sind, desto höher der Zeitaufwand.

Gibt es konkrete Beispiele für eine Zusammenarbeit?

Der Fachbereich Senioren der Stadt Hannover sowie das Bezirksamt Berlin-Lichtenberg setzen nebenan.de bereits seit längerer Zeit erfolgreich als zusätzliches Kommunikationswerkzeug für Kommunen ein. Mit der Stadt Wolfratshausen in Bayern besteht seit kurzem eine Kooperation mit dem Ziel der Stärkung der lokalen Gemeinschaft.

Welcher Wert entsteht für Städte durch eine Nutzung der Plattform?

Einer der größten Werte ist sicherlich die reale Zusammenführung von Nachbarn, die durch online hergestellte Kontakte ermöglicht wird. Das ist die Königsdisziplin. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Vorteilen, die ich kurz anreißen will:

  • Information der Bürger*innen über lokale Veranstaltungen, Straßenbauarbeiten oder Beteiligungsverfahren,
  • Stärkung des Mitbestimmungsgefühls der Anwohner,
  • schnelle und einfache Identifizierung gleicher Interessen,
  • Förderung lokales Engagements und Zusammenführung von Freiwilligen und Ehrenämtlern,
  • Belebung von Nachbarschaften durch Anregung von Austausch und Stärkung generationsübergreifender Kontakte,
  • Ansprache von bisher schwierig zu erreichenden Personengruppen.

Nicht zuletzt ist die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und der Identifikation der Nachbarn mit dem Standort bzw. der Stadt ein hohes Gut. Aus meiner Sicht sind das alles gute Gründe, um auszuprobieren. Kommunale Akteure können ein Organisationsprofil unter https://organisation.nebenan.de/ anlegen, das Tool frei testen und herausfinden, ob dieses einen Mehrwert für ihre Arbeit darstellt. Ist dies der Fall, bieten wir von nebenan.de gern individuelle Vereinbarungen, die auch vertraglich festgehalten werden können.


Quelle: magazin.nebenan.de

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