Bayernstudie Handelsstandort Innenstadt 2025 – Was Bayerns Innenstädte heute richtig machen
Wie nehmen die Menschen in Bayern ihre Innenstädte wahr? Die „Bayernstudie – Handelsstandort Innenstadt 2025“, initiiert vom Handelsverband Bayern und der Günther Rid Stiftung, liefert differenzierte Antworten. Erarbeitet von der CIMA Beratung + Management, gibt die Studie fundierte Einblicke in das Verhalten, die Erwartungen und das Potenzial bayerischer Innenstädte, basierend auf einer repräsentativen Befragung von 1.275 Personen in allen Regierungsbezirken Bayerns.
Die City im Herzen: Einzelhandel bleibt Stärke Bayerns
Der Einzelhandel ist und bleibt ein zentrales Rückgrat der bayerischen Innenstädte. In allen qualitativen Merkmalen, von der Schaufenstergestaltung bis zur Sortimentsqualität, liegt Bayern über dem Bundesdurchschnitt. Besonders deutlich ist der Vorsprung bei der Gestaltung der Ladenlokale. Auch die Ausgaben sprechen eine klare Sprache: In Bayern wird bei Innenstadtbesuchen deutlich mehr Geld ausgegeben als im restlichen Bundesgebiet, insbesondere im Einzelhandel.
Regionale Unterschiede gibt es bei der Besuchsfrequenz: In Unterfranken besuchen 62,9 % der Menschen mindestens einmal pro Woche die Innenstadt. In Mittelfranken sind es 55,8 % – Werte, die bundesweit nicht selbstverständlich sind und die Bedeutung wohnortnaher Versorgung betonen. Auch die emotionale Bindung zählt: Trotz der Spitzenposition Münchens als attraktivste Stadt in Bayern – und auch deutschlandweit – zeigt sich ein starker Lokalstolz: In der regionalen Auswertung verdrängen Regensburg (Oberpfalz), Nürnberg (Mittelfranken) und Bamberg (Oberfranken) München von Platz 1.
„Die Innenstädte sind das Herzstück unserer bayerischen Städte und Gemeinden. Sie stehen für Vielfalt, Begegnung und Lebensqualität – und sind zugleich der wichtigste Standort für den Einzelhandel.“ – Handelsverband Bayern e.V.
Die City vor Augen: Gastronomie als sozialer Magnet
Neben dem Einzelhandel prägen auch gastronomische Angebote das Bild der Innenstadt. In Bayern gelten Außenflächen, regionale Küche und Atmosphäre als Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Innenstadt-Gastronomie. Die Studie zeigt, dass gastronomische Vielfalt das Einkaufserlebnis verstärkt. Auch hier zeigt sich ein Differenzierungspotenzial: Während größere Städte bereits durch Vielfalt und Aufenthaltsqualität punkten, sind mittelgroße Städte gefordert, ihr gastronomisches Profil weiterzuentwickeln.
Die City in den Beinen: Mobilität als Zugangsvoraussetzung
Die Erreichbarkeit ist ein Schlüsselthema, besonders in ländlichen Räumen. In den Regionen Niederbayern, Oberpfalz und Oberfranken stehen Parkmöglichkeiten am Innenstadtrand und in direkter Nähe zu den Geschäften im Vordergrund. Der Pkw bleibt dort dominierendes Verkehrsmittel, nicht nur in der Nutzung, sondern auch beim Konsum: Wer mit dem Auto in die Stadt kommt, gibt je Besuch am meisten aus.
Gleichzeitig zeigt sich: Die Anforderungen an klimafreundliche Mobilitätsformen steigen. In Mittelfranken und Oberbayern stehen die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr sowie autofreie Bereiche im Vordergrund. In der bayerischen Bevölkerung wächst das Bewusstsein für den Zusammenhang zwischen Klimaanpassung, Begrünung und Erreichbarkeit. In der Gesamtschau zeigt sich, das gute alternative Verkehrsangebote, sofern sie vorhanden sind, auch von den Bürgern genutzt werden.
Die City im Kopf: Informationsverhalten und digitale Präsenz
Bayerns Innenstadtbesucher informieren sich zunehmend digital. Social-Media-Kanäle, Websites lokaler Geschäfte und Onlineplattformen spielen eine immer größere Rolle bei der Vorbereitung von Innenstadtbesuchen. Persönliche Empfehlungen bleiben jedoch nach wie vor der wichtigste Informationskanal. Die Bewertung digitaler Angebote in bayerischen Städten fällt besser aus als im Bundesvergleich, insbesondere, was die Auffindbarkeit lokaler Händler im Netz betrifft. Dennoch ist die Nutzung von City-Apps noch ausbaufähig: hier liegt Potenzial für weitere digitale Anreize und smarte Anwendungen.
Fazit: Bayerns Innenstädte – selbstbewusst, aber gefordert
Die Bayernstudie Handelsstandort Innenstadt 2025 macht deutlich: Bayerns Innenstädte sind gut aufgestellt. Sie werden geschätzt, genutzt und weiterhin mit positiven Emotionen verbunden. Doch die Bayernstudie 2025 ist mehr als eine Zustandsbeschreibung. Sie ist ein Appell: Innenstädte bleiben relevant – wenn sie aktiv gestaltet, intelligent vernetzt und zielgruppengerecht weiterentwickelt werden. Jetzt gilt es, die Ergebnisse als Arbeitsauftrag zu verstehen: für alle, die Stadt gestalten wollen.
„Eine lebendige Innenstadt entsteht nicht von selbst. Sie ist das Ergebnis bewusster Gestaltung und guter Zusammenarbeit. Stadtentwicklung und Handel müssen gemeinsam gedacht werden. Umso wichtiger ist es, die Perspektiven der Menschen einzubeziehen: Wie sehen sie ihre Innenstadt? Welche Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen haben sie in Bezug auf Erreichbarkeit, Angebote oder Aufenthaltsqualität?“ – Günther Rid Stiftung für den bayerischen Einzelhandel
Die vollständige Bayernstudie „Handelsstandort Innenstadt 2025“ mit weiterführenden Zahlen, Abbildungen und Handlungsempfehlungen ist über den Handelsverband Bayern abrufbar. Sie basiert auf einer repräsentativen Befragung von 1.275 Personen in allen bayerischen Regierungsbezirken.
https://www.hv-bayern.de/leistungen/studien-umfragen/
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